Chuck Berry

Charles Edward Berry (* 18. Oktober 1926 in St. Louis, Missouri, USA ), besser bekannt als Chuck Berry, ist ein amerikanischer Pionier des Rock 'n' Roll. Berry war das erste Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame (1986) und wurde 1985 auch in die Blues Hall of Fame aufgenommen.

Chuck Berry beginnt schon an der High School mit dem Gesang und dem Gitarrespielen. Leider gerät er in schlechte Gesellschaft und muss wegen einiger kleiner Vergehen für drei Jahre ins Jugendgefängnis. Nach seiner Entlassung arbeitet er in einer Automobilfabrik und heiratet 1948. Ab 1951 ist er Pförtner beim Radiosender WEW und kauft dort einem Musiker eine elektrische Gitarre ab. Zudem erwirbt er ein Tonbandgerät und beginnt damit seine Musik aufzunehmen. Im Jahr 1952 hat Chuck Berry bereits seine ersten öffentlichen Auftritte im Huff's Garden, einem Club in St. Louis. Durch einen Auftritt als Ersatzmann im Johnnie Johnson Trio begann seine fast zwanzig Jahre dauernde Zusammenarbeit mit dem Pianisten und Komponisten Johnnie Johnson. Ende des Jahres wechselt er in den Cosmopolitan Club. Dort spielt er zunächst vor fast ausschließlich schwarzem Publikum. Doch es spricht sich schnell herum, dass dort ein schwarzer Hillbilly auftritt, und schon bald sind fast die Hälfte der Zuschauer weiß.

Im Mai 1955 macht er zusammen mit einem Schulfreund einen Ausflug nach Chicago, um dort Howlin' Wolf, Elmore James und Muddy Waters live zu sehen. Als er sich bei Muddy Waters ein Autogramm holt, fragt er ihn, wo er selbst Aufnahmen machen könnte. Der verweist in an Chess Records. Nach ein paar Tagen Arbeit ist ein Demoband aufgenommen und Chuck Berry steht bei Chess vor der Tür. Der Produzent Leonard Chess ist von dem Stück Ida May beeindruckt und Berry bekommt eine Aufnahme-Session versprochen. Am 21. Mai wurden dann die Stücke Ida May, umgetauft in Maybellene, und Wee Wee Hours aufgenommen. Auf Anhieb gelingt ihm mit Maybellene ein Nummer 1 Hit in den Billboard Charts. Zugleich bekommt er einen Dreijahresvertrag. Während der anschließenden Tour legt er auch seinen bekannten Duckwalk (Entengang) aufs Parkett, der seitdem zu einem seiner Markenzeichen geworden ist. Im April 1956 nimmt Chuck Berry mit Roll Over Beethoven einen seiner bekanntesten Hits auf. In den folgenden Jahren entstehen so bekannte Lieder wie Sweet Little Sixteen, Memphis Tennessee, Carol und Johnny B. Goode, wobei Johnson seine Rechte an den Kompositionen Berry überließ. Der letztgenannte Johnson gewidmete Titel, war als Repräsentant der Rock Musik Teil der Sounds of Earth, welche mit der Voyager 1 ins Weltall geschickt wurden.

Gegen Ende der 1950er lässt der Erfolg nach. Im Oktober 1961 wird Chuck Berry wegen angeblicher Vergehen gegen den so genannten Mann Act zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Zwar schafft er es, nachdem er bereits nach zwei Jahren entlassen wurde, noch einmal Fuß zu fassen und hat unter anderen mit No Particular Place To Go erneut einige Hits, doch danach blieb der Erfolg aus.

1972 gelingt Berry mit der Single My Ding-A-Ling ein letzter Erfolg. Seitdem gehört Chuck Berry, der sich musikalisch nicht mehr weiterentwickelt hat, zu den lebenden Legenden des Rock'n'Roll. Seine Riffs und Licks prägen nach wie vor den Rock'n'Roll. Viele seiner Hits wurden auch von Rockgrößen wie den Beatles, den Rolling Stones, Jimi Hendrix und Eric Clapton gespielt.

Trotz seines hohen Alters tritt Chuck Berry begleitet von seinem Sohn noch regelmäßig im legendären Blueberry Hill in St. Louis auf und fasziniert mit seinen Rhythmen und seiner Persönlichkeit. Außerdem unternimmt er weiterhin Tourneen, meist zusammen mit Jerry Lee Lewis, die ihn auch nach Europa führen.